Chronik von Reifenberg

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1580-1614: Vandale und Besitzerwechsel

*1580 erobert der Oberst Friedrich von Reiffenberg (Weller - Linie) die Philipp und Eberhardt von Reiffenberg (Wetterauer - Linie) gehörende Burg und läßt sie
*1587 sogar mitsamt den dazugehörenden Häusern niederbrennen.
Dieser Friedrich muß eine dubiose Gestalt gewesen sein, denn es wird berichtet, er habe nacheinander dem deutschen Kaiser, den Engländern, den Hessen und den Franzosen gedient! Nach dessen Tod, im ehrwürdigen Alter von 80 Jahren,
*1595 , setzen seine Verwandten, bis zum Aussterben der Linie 1665, die Übergriffe fort. So - wenn auch ergebnislos - im Jahre
*1602 die Weller Hans und Dietrich von Reiffenberg, letzterer Oberst der kaiserlichen Leibgarde und Kommandant zu Wien und damit Begründer der "Wiener - Linie".

*1609 Der Kämmerer und Kaiserliche Rat Johann Heinrich von Reiffenberg bittet bei Kaiser Rudolf II. in Prag um die Erhebung in den Reichsfreiherrenstand, was ihm aber endgültig erst nach einer über achtjährigen Anerkennungsprozedur 1617 gelingt. Die "Mühlen der Bürokratie", erschwert noch durch die Willkür der damaligen allgewaltigen Herrscher, mahlten auch vor mehr als 300 Jahren schon sehr langsam...! (Vergl."Hochtaunusblätter" 10/'78, Seite 92ff.) Zwischen seinen umfangreichen Begründungsschreiben findet sich auch jene oben erwähnte Ahnenprobe, die 942 beginnt.(3)

Am 25.Juni 1600 hatte sich Johann Heinrich von Reiffenberg mit Anna von Cronberg vermählt. Fünf Kindern soll das Paar das Leben geschenkt haben, unter ihnen Philipp Ludwig, dem letzten Ritter Reiffenbergs.

*Am 22.Mai 1614 erwirbt Johann Heinrich von Reiffenberg die lehensfreie Hälfte von Burg Hattstein und ein Viertel des Dorfes Arnoldshain von Philipp Georg von Hattstein, für einen Kaufpreis von 15000 fl.(Gulden) - ein Vorgang, der für fast 150 Jahre zum Zankapfel zwischen Hattstein und Reiffenberrg werden soll. Denn, wie eine umfangreiche Streitschrift aus dem Jahre 1762 belegt (5), soll der Reiffenberger 11740 fl. schuldig geblieben sein! Da der Hattsteiner hierdurch selbst in Zahlungsschwierigkeiten gerät, erhält er von seinem Vetter Johann von Hattstein-Münzenberg 11000 fl., der damit in den Kaufvertrag eintritt.