Chronik von Reifenberg

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11.Jahrhundert: Hattstein und Reiffenberg, Henne und Ei

Bis in die 1950er Jahre hielt sich in unserer heimatkundlichen Literatur die Theorie, daß die Reifenberger Burg bereits aus dem 9 Jahrhundert nach Chr. stamme - worauf sich dann auch die "1000-Jahrfeier" 1950 in Oberreifenberg bezog. Hattstein sei demnach von einem Reifenberger Sohn erbaut worden. Tatsächlich nannte Hans Heinrich von Reifenberg in einer Ahnenprobe 1609 einen Herrn "Engelhardt" als Aufseher und Leiter der damals üblichen Ritterturniere "in dem zweyten Turnier nach Christi gebuerdt 942". Aber dies beweist lediglich die Existenz der Familie, nicht deren Wohnort.

Und bereits in den 30er Jahren kamen dem, sich um Reifenberg sehr verdient gemachten Heimatforscher Karl Beuth Zweifel an der, noch von ihm selbst vertretenen Theorie. Denn am 3.Mai 1938 hatte ihm Dr.Otto Renkhoff, Staatsarchivrat in Wiesbaden, folgendes geschrieben: "Das Geschlecht derer von Reifenberg und das deren von Hattstein sind eines Stammes. Früher hat man angenommen, daß die von Hattstein ein Stamm der Reifenberg seien. Nach neueren Forschungen muß man gerade umgekehrt annehmen: die Burg Hattstein scheint die ältere Burg zu sein und es scheint die Gründung Reifenbergs von Hattstein aus erfolgt zu sein; ..."(1)...-vermutlich weil die Stammburg Hattstein auf der schmalen Felsenklippe zu klein für die Familie wurde.

Dr.Hellmut Gensicke vermutet in einem Aufsatz von 1963 die Errichtung der Burg Reifenberg vor 1215.

*Anno 1226 verstirbt ein Conrad zu Hattstein, den Gensicke für den Bruder Cunos von Hattstein hält, welcher wiederum mit dem 1234 nochmals erwähnten "Cuno von Reifenberg" identisch gewesen sein soll.